Unser Konzept

Kaufen, um zu mieten

Wir haben ein Haus gekauft, um zu mieten. Das klingt merkwürdig, basiert aber auf dem vielfach erprobten Modell des Mietshäuser Syndikat. Mit diesem schaffen wir günstigen, selbst verwalteten Wohnraum, der von niemandem mehr – weder von den Bewohner:innen noch von anderer Stelle – privatisiert werden kann. Das Mietshäuser Syndikat ist ein bundesweiter Verbund von fast 200 Hausprojekten, der gemeinschaftliche Wohnprojekte berät und unterstützt.

Indem wir auf Mietbasis im Gemeineigentum leben, stellen wir sicher, dass sich auch Menschen beteiligen können, die kein Eigenkapital einbringen können. Die Mieten unserer Wohnungen sollen auch für Menschen mit niedrigem Einkommen erschwinglich sein.

Darüber hinaus bieten wir öffentliche Räume, die auch von politischen, sozialen und kulturellen Initiativen und Menschen aus der Nachbarschaft genutzt werden können – ohne dafür tief in die Tasche greifen zu müssen.

Mehr zu unserem Wohnprojekt unter „wer wir sind“. Oder lieber mehr zu unserem Finanzierungsmodell?

Mietshäuser Syndikat

Gemeineigentum an Haus und Grund, bezahlbarer Wohnraum auch für Menschen mit wenig Geld, Raum für Gruppen und politische Initiativen: diese Ideen vertritt das Mietshäuser Syndikat seit gut 20 Jahren. Was einmal in einigen ehemaligen Kasernengebäuden in Freiburg begann, hat sich heute auf ganz Deutschland ausgeweitet. Über 150 Wohnprojekte bundesweit sind aktuell in dem Unternehmensverbund selbstorganisierter Hausprojekte zusammengeschlossen, vom Kleinstprojekt mit 6 Menschen bis zu großen Häusern mit 280 Bewohner:innen. Hinzu kommen Initiativen in unterschiedlichen Planungsphasen.

Der Dachverband Mietshäuser Syndikat berät selbstorganisierte Hausprojekte, die sich für das Syndikatsmodell interessieren und hilft mit Know-how bei der Projektfinanzierung. Fundamental ist die Beteiligung an Projekten, damit diese nachhaltig dem Immobilienmarkt entzogen werden.

Am 27. Mai 2017 sind wir Projektinitiative beim Mietshäuser Syndikat geworden, weil wir die Grundideen teilen und in dem bewährten „Syndikatsmodell“ viele Vorteile sehen. So konnten wir unter anderem von der kompetenten Unterstützung durch ehrenamtliche Berater:innen profitieren. Das besondere Finanzierungsmodell trägt dazu bei, möglichst günstig Wohnraum schaffen zu können. Mittlerweile zahlen wir nicht nur in den gemeinsamen Solidarfonds sondern engagieren uns in der Region und bei der Beratung neuer Initiativen.

Eigentümerstruktur – Das Syndikatsmodell

Ein Hausprojekt des Miethäuser Syndikat hat eine für gemeinschaftliche Wohnprojekte ungewöhnliche Rechtsform: Das Haus ist das Eigentum einer GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung). Die Menschen, die in einem Projekt leben, arbeiten oder sich in politischen Gruppen engagieren, bestimmen alles, was ihr Haus und ihr Zusammenleben betrifft. Sie sind im jeweiligen Hausverein organisiert, der als Gesellschafter an der Hausbesitz-GmbH beteiligt ist. Im Fall des Heinersyndikats heißt das: Der Heinersyndikat e.V. ist Gesellschafter der Heinersyndikat Haus GmbH.

Der zweite Gesellschafter ist die Mietshäuser Syndikat GmbH. Auf diese Weise sind alle Projekte miteinander verbunden, denn jedes ist wiederum Mitglied des Mietshäuser Syndikat-Verbundes.

Weil Hausverein und Syndikat in Grundlagenfragen jeweils eine Stimme haben, kann eine Veränderung der Eigentumsverhältnisse nur mit Zustimmung beider Gesellschafter beschlossen werden. Damit hat das Syndikat ein Vetorecht, das verhindert, dass das Haus verkauft oder z. B. in Eigentumswohnungen umgewandelt wird.

Obwohl die Grundidee des Mietshäuser Syndikats genossenschaftlich ist, bietet diese Form der miteinander verknüpften GmbHs gegenüber der Form der eG (eingetragene Genossenschaft) den Vorteil, viele in der Organisation völlig eigenständige Projekte dauerhaft miteinander zu verbinden und ihnen gleichzeitig in der Hausverwaltung alle Freiheiten zu lassen.

Solidarverbund

Die Projekte des Mietshäuser Syndikat-Verbundes sind auf verschiedene Weise solidarisch miteinander:

Alle zahlen in einen gemeinsamen Solidarfonds ein. Aus diesem werden zum Beispiel Beteiligungen des Syndikats an neuen Hausprojekten, Beratungs- und Anlaufkosten und bei Finanzierungslücken manchmal auch Kredite finanziert.
Menschen aus bestehenden Hausprojekten geben ihre Erfahrungen weiter und beraten neue Initiativen. Fast jedes Problem rund um Hauskauf und gemeinschaftliches Wohnen wurde schon mal irgendwo im Syndikatsverbund bearbeitet – von diesem Erfahrungsschatz profitieren neue Gruppen. Bestehende Hausprojekte unterstützen so neue Projekte in der Anlaufphase. Dafür erleben sie immer wieder den Elan und das Engagement neuer Initiativen: Ein frischer Wind, der schon so manches etwas behäbig gewordene Altprojekt zu neuer Bewegung motiviert hat.

Eine Besonderheit des Syndikatsmodells ist außerdem die solidarische Finanzierung: Durch die Kombination von Eigenkapital in Form von Privatkrediten mit der Aufnahme von Bankkrediten können sich auch Menschen beteiligen, die selbst kein Eigenkapital einbringen können. Über die Miete bedienen die Bewohner:innen die Kredite.

(Informationen von syndikat.org)